AMo9 – Brief an Walter Gropius
Wien, Montag, 29. Januar 1912 [= Poststempel]


[oben:] Hoffentlich geht es Ihnen sehr gut. – alles herzliche[,] Ihre

Lieber Freund

Ich hatte für übernommen, mitfolgendes beim Hauptzollamt auszulösen, – durch schwerer [!] Erkrankung habe ich aber total darauf vergessen, und nun, als ich unsren Gärtner hinschicke, erfahr ich, dass


es schon retourniert ist. Ich glaube, dass es eine Ueberraschung für von Ihnen war, – bitte Sie daher auch[,] es wieder zu schicken. —

Wir machen jetzt sehr traurige Zeiten durch, – meine ist durch ein längeres Magenleiden in ihren Nerven total kaput[t] und da alle Nervenerkrankungen langsam heilen, müssen wir uns auf eine lange Leidenszeit gefasst machen. —


Apparat

Überlieferung

, .

Quellenbeschreibung

1 Bl. (2 b. S.) – Briefkarte.

Beilagen

Umschlag, , Herrn | Walter Gropius | Architekt | Berlin. – | Wilmersdorf | Nikolsburgerplatz 4; PSt. (lt. , S. 1140, t 6k20): 19/1 WIEN 117 | 29.1.12 – 2 | * 3a *; fremdschr. Datierungsversuch nach Übergabe an : „19.1.1910“; Benachrichtigung des Hauptzollamts Wien (Sendungslagerung), , – Aufdruck mit hdschr. Notizen: links oben: „retr. Briefsendg | von | Berlin 66“; rechts oben: „Frau Marie [!] Mahler | Wien 19/1 | Pokornygasse 23“; unten: „31/12“; PSt. (lt. , S. 1140, af 6l20): 19/1 Wien 117 | 31.XII.11 VIII– | * 5a *. Zu AMs Umzug in die Pokornygasse s. AM124 vom 26. November 1911: neue Wohnung.

Druck

Erstveröffentlichung.

Korrespondenzstellen

keine.

Datierung

Folgt Poststempel.

Übertragung/Mitarbeit


(Jannik Franz)
(Elke Steinhauser)


A

mitfolgendes – Benachrichtigung des Hauptzollamts (s. Beilagen).

B

Gretls schwerer [!] Erkrankung – Unmittelbar nach Heiligabend 1911 wurde suizidgefährdete Halbschwester , genannt Gretel, „in das Sanatorium Purkersdorf eingeliefert, weil man eine Geisteskrankheit vermutete. Da sie nach der Einweisung permanent ruhig gestellt werden musste, erfolgte zwei Tage später die Überstellung in die Wiener Privatheilanstalt von Professor in der Billrothstraße, unweit der Hohen Warte, wo und wohnten“ (, S. 128).